iarna.de

Nachdem ich mich irgendwann entschloss eine eigene Homepage zu erstellen, musste ein Name her. Nach langem googlen, suchen und immer wieder herumprobieren, stieß ich zufällig darauf, dass Winter auf rumänisch iarnă heißt. Dies war der Anfang meiner Seite! Ich fand es passend und leicht zu merken. 

Winter auf der A9, iarna

21.12.2001 Schneechaos

 

Am 21.12.2001 gegen 10:00 Uhr begann es im Bereich der Autobahnmeisterei Münchberg stark zu schneien. Kurz vor Heiligabend stürzte Tief Laurin Deutschland in eine Schneekatastrophe. Da es Freitag war und Weihnachten vor der Tür stand, wollten viele Pendler nach hause. Auf der BAB A9 herrschte schon seit den frühen Morgenstunden ein sehr dichter Reiseverkehr Richtung Norden. Es waren auch sehr viele Lkw unterwegs. Alle Räumfahrzeuge der Autobahnmeisterei Münchberg waren seit den Morgenstunden im Räumeinsatz. Gegen 11 Uhr kam die Meldung, dass an der Schiefe Ebene, zwischen Bad Berneck und Marktschorgast, in Fahrrichtung Berlin ein Lkw hängen würde 

 

 

Schneechaos Winter A9 Schneeschleuder

Da alle Räumfahrzeug seit den frühen Morgenstunden im Einsatz waren, aber ein U1600 (Unimog) noch frei war, stieg ich kurzerhand in den Unimog und fuhr Richtung Schiefe Ebene, um den Lkw wieder flott zu machen. Da sich bereits ein Stau gebildet hatte, war eine Anfahrt von hinten nicht mehr möglich. Deshalb fuhr ich ab der Anschlussstelle Marktschorgast rückwärts entgegen der Fahrrichtung auf der Standspur bis dem hängengebliebenen Lkw. Dort habe ich Salz aus der Streumaschine gelassen und mit der Schaufel unter die Räder des Lkw gestreut. Nach kurzem Einsatz habe ich den Lkw wieder ins Rollen gebracht. Ich bin noch bis zur Anschlussstelle Marktschorgast vor dem Lkw gefahren und habe geräumt und gestreut. Weil zwei unserer Räumfahrzeuge etwa einen Kilometer hinter dem Lkw im Stau standen, war es wichtig, dass der Verkehr wieder ins Rollen kam. Langsam ging es vorwärts und ich drehte in Marktschorgast, fuhr bis Bad Berneck zurück, um die glatten Stellen nochmal zu Räumen und Streuen. Es ging langsam vorwärts! 

Doch kam alles anders, wie ich mir das vorgestellt habe. Die Lkw, die schon an der Schiefen Ebene hängengeblieben waren, kamen gerade ein paar Kilometer weiter und blieben letztendlich in der Münchberger Senke hängen. Von diesem Zeitpunkt an ging gar nichts mehr. 

Aufgrund der starken Schneefälle und der heftigen Winde herrschte kaum Sicht auf der Autobahnbahn. in Kurzer Zeit war die Autobahn mit den stehenden Fahrzeugen völlig zugeweht. Nichts ging mehr. Es bildet sich ein Stau der ca. 120 km bis zum Hienberg bei Schnaittach zurückreichte und zwei Tage dauern sollte!

Die Erfahrungen, die ich in diesen Tagen gemacht habe, haben mich bis heute geprägt. Ich bin überzeugt, dass aufgrund der starken Schneefälle, des starken Windes mit Verwehungen und des chaotischen Rückreiseverkehrs den Stau niemand hätte aufhalten können, aber man kann Vorkehrungen treffen, wie man sich in solchen Lagen Verhalten sollte. Dann könnte man die Folgen in Grenzen halten und die Zustände in vertretbaren Rahmen halten. Das setzt aber voraus, dass man sich intensiv mit dem Wetter auseinandersetzt. Jeder der im Winterdienst arbeitet und Verantwortung trägt, muss sich mit dem Wetter auskennen, um sichere Entscheidungen zu treffen. Seit den Ereignissen rund um Weihnachten 2001 habe ich mich intensiv in alles rund um das Wettergeschehen eingearbeitet und versucht mein Wissen immer weiter zu vertiefen. Das führte dazu, dass ich immer mehr Wert auf die präventive Streuung gelegt habe, wobei ich durch die Wetterbeobachtungen in der Lage war, unnötige Streudurchgänge zu vermeiden. Weitere Erkenntnisse versuche ich den Zuhörern in meinen Schulungen zu vermitteln. 

Präventive Einsätze sind die Grundlage eines sparsamen, umweltschonenden und effektiven Winterdienstes! 

Intensive Arbeit mit Wetterberichten, gute Kenntnisse von Radar- und Satellitenbildern in Kooperation mit den Wetterinformationssystemen und gute Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst sind Grundlagen eines guten und sicheren Winterdienstes!

Dez
2001